Ein Tag lang Erholen in der Radstadt Salzburg geht natürliche am besten auf den Rad. Die Schlussetappe haben wir als Grande Finale kulinarisch geplant und starten mit feinen Croissants und bestem italienischen Espresso in der Altstadt. Schon gefühlt ein Dutzend mal an der agit.at gewesen und doch heute das erste mal den hübschen botanischen Garten bei der UNI besucht. Dann die 5km historische Hellbrunnerallee rausgefahren zum kneippen und kneipen (mit einem Johann natürlich) im Schlosspark.
Die heisse Mittagszeit in Stiegls Bierwelt und im Gastgarten verhindert mit regelmässigen Verkostungen, dass wir austrocknen und sogar Jasmin finden mit dem Grapefruit-Radler eine neue Biervariante für sich.
Nachher im Freibad ausnüchtern und Hunger für den grossen Ikarus-‚Schlusssprint‘ aufbauen, klappt ebenfalls hervorragend, denn all den Kids beim Eis Essen zuzusehen und gleichzeitig den Kulinarikrückblick auf die letzten Etappen zu erstellen, gibt nach einiger Zeit genauso Hunger wie eine grössere Velostrecke abzupedalieren.
‚Leiden voraus‘ lese ich beim Abfahren auf dem Garmin und denke mir das geht ja gut los. Richtig gelesen heisst es allerdings ‚Leidern voraus‘, und auch das ist zum Start der letzten Etappe nach Salzburg irgendwie passend: Leider neigt sich die Austriatour dem Ende zu. Bevor wir in Salzburg aber von den Rädern absteigen können geht es erst mal fleissig Hügeli uf und Hügeli ab. Irgendwas erinnert mich beim dauernden auf und ab an die ‚Rolling Hills‘ (oder war’s die ‚rollende Prairie‘?) aus irgendeinem Karl May Band. Immer auf den Hügeln neue Ausblicke (u. A. Auf den nächsten) und Sicht auf das ferne Alpenpanorama.
An Prairie erinnert auch der Umstand, dass es ziemlich lange dauerte bis der erste ‚Saloon‘ am Weg aufkreuzen um mit dem obligation Johann den heute wieder sehr heissen Strassenstaub die Kehle runter zu spühlen.
Nach kurzem Bad in der ‚Oase‘ Obertrunner See (der letzte See dieser Tour) nochmals über den letzten Hügel (inzwischen bei eher wüsten- als prairieähnlichen Temperaturen) und schon erblicken wir die Hohensalzburg das erste Mal und fahren bald danach nach langer Zeit wieder mal an der Salzach entlang dem Ziel entgegen.
Geschafft, nach fast 1’400 km am Ziel angekommen.
Abwechselnd Wolken, Sonne, alles ganz wie gestern, einfach 2° wärmer für die heutige gemütliche Seentour von Fuschel- an Mond- und dann entlang dem Attersee. Das heisst gemütlich wurde es gleich nach dem ersten Anstieg ab Fuschel, der einem zu Beginn gleich mal den Morgenkaffee aus den Poren trieb. Viele Möglichkeiten zum Baden heute, auch wenn es die Österreicher schaffen ihre Seeufer komplett zu privatisieren. Kaum ein Abschnitt öffentlich zugänglich. Heute vermutlich an mehr als tausend Schilder mit ‚Privat! Betreten verboten! ‚ vorbeigefahren und natürlich jedes Schild mit dem Versuch verbunden, seine 5 oder 10m Ufer vom Weg her mit möglichst hoher Hecke abzuschirmen und uns so die Sicht auf den See vorzuenthalten. Schrebergartenmentalität mit einem landschaftlichen Allgemeingut in Extremis, schwer nachzuvollziehen.
Aber davon abgesehen trotz allem eine sehr schöne Tour aus den Alpen raus in die Oberösterreicher Ebene. Es war das erste mal, dass wir nicht mehr am Wunschort eine Unterkunft fanden, und darum noch etwas weg vom See fahren mussten, um in einem Hotel unterzukommen. Haben aber einfach vorher das Strandbad nochmals ausgiebig genossen.
Gut ausgeruht und ziemlich vollgefressen verlassen wir den Grundelsee der uns mit den letzten paar Regentropfen zum Frühstück in einen wunderbar schönen Tag entlässt.
Den heutigen Abschnitt kannte ich eigentlich noch von der Tour des Alpes, allerdings damals von Salzburg aus der Gegenrichtung kommend und mit einem ziemlichen Hangover nach dem Hangar 7. So gibt es das eine oder andere wo die Erinnerung sich meldet, aber längst nicht auf der ganzen Strecke. Und die entspannten Abfahrten von damals sind heute die steilen Anstiege und 16% sind bergauf einfach viel viel viel steiler als bergab.
Mit dem schönen wieder wärmeren Wetter ist auch das Baden im Wolfgangsee und am Ziel in Fuschel am See heute keine ‚Mutprobe‘ mehr, sondern lässt sich bei sommerlichen Temperaturen und mit einem Glace geniessen.
Geprägt vom Wetterglück der bisherigen Etappen fahren wir trotz dichten Wolken ohne Regenschutz los nur um wenig später dann doch den ersten Tenufeez zu veranstalten. Zum Glück nur kurz, nach 10 Min. ist der Spuck schon wieder vorbei und weitere 10 Min später alles wieder trocken und zu verstauen. Trotzdem bleibts eher trüb im Ennstal.
Der eigentlich moderate Aufstieg ins Salzkammergut (im Mittel 5%) entpuppt sich mit stufenförmigem Aufstieg und Rampen bei den das Garmin zwischendurch auch mal 19% anzeigt, als happiger wie gedacht. Aber es sind ja nicht soviel Höhenmeter und belohnt werden wir indem sich die dunklen Wolken an die Bergspitzen verziehen und uns die Sonne auch heute ein Stück des Weges durchs Salzkammergut begleitet. Eindrücklich ist auch im Sommer die grösste Skiflugschanze Europas am Kulm mit Schanzenrkord bei 244m!!!
Nach nochmaligen kurzen Schauern erreichen wir nach einer landschaftlich sehr schönen Fahrt auf dem tollen Radweg durchs Salzkammergut den Grundelsee, wo wir morgen zu Jasmins Geburi den nächsten Ruhetag im Ferienresort mit Hallenbad (als Schlechtwetterversicherung) einplanen, bevor es dann Richtung Salzburg und Ikarus weitergeht.
Das Wetter erinnert sehr an die inneralpinen Trockentäler denn anstatt dem angekündigten wolkenbedeckte eher trüben Tag radelten wir bei schönstem Wetter mit viel Sonne vom Tirol durchs Salzburgerland bis in die Steiermark. Die Stationen erinnerten an den Weltcup Skikalender: Altenmark, Flachau, Reiteralm, Planai und nicht zu vergessen die Hauptstadt der Radfahrer: Radstadt, was wir natürlich mit einem Johann feierten. Auch sonst trotz eher moderater Höhe der Bergtäler ist jeder zweite Berg ein Skigebiet und jede Alm ein Wintersportgebiet.
Zuerst auf dem Tauern Radweg dann auf der Dachsteinroute. Viele Kilometer, davon viele auf hauptstrassenbegleitenden mässig guten Radwegen und die schönsten Strecken auf Gravel entlang der Ens. Soviel Gravel nimmt jede Massage vorneweg und sorgt dafür, dass wir heute nicht nur die Muskeln, sondern auch das eine oder andere Schlottergelenk spührten.
Schönstes Wetter bei angenehm kühler trockener Luft. Und dies für die heutige Genussstrecke, einer der landschaftlich schönsten Radwege die ich in Österreich kenne und darum in jede Routenplanung eingebaut wird. Frühmorgens mit noch fast keinen Leuten, lädt der Pillersee sogar zum frühen Erfrischungsbad ein. Heute gehts ja nicht soweit und es ist Zeit die Landschaft und den ersten ‚Johann‘ (Kurz für die grosse Johannisbeereschorle, das Radlernationalgetränk) richtig zu geniessen.
Und es findet sich im Mekka der Downhiller in Leongang sogar EINE! neue Rennradhose, die nächste Woche ist gerettet.
Die Berge des steinernen Meeres sind eindrücklich Kulisse der heute durchfahrenen Bergtäler. Das (e) -Radeln ist in dieser Gegend offensichtlich Nationalsport so dass es zwischendurch fast zu eng wird auf den ansonsten hervorragenden Radwegen. Vieles das vor Jahren noch Kies war ist inzwischen asphaltiert und bestens ausgeschildert, weiss der Geier warum auf diesen Strecken jeder Rentner, der in der Gegend Ferien macht, eine überarbeites e-Enduro-Mountainbike spazieren fährt. Hoffe die meisten davon fahren besser Auto wie Velo, sonst wäre es recht ungemütlich auf den Strassen.
Da wir aber heute Strassen meist meiden, geht eine gemütliche Etappe im Strandbad von Zell am See zu Ende.
Ein erneut Wolken vergangener Tag an dem es laut Wetterbericht immer jeden Moment zu Regnen hätte beginnen sollen, führt uns zurück ins Tirol (sind ja auf Austriatour und nicht auf einer Bavariarundfahrt). Trotzdem blieben wir auch heute wieder bis zum Schluss trocken: Zwei ?? beim ?♂️. Teile der Strecke entsprachen der DACH-Tour, der Abstecher durch die östlichen Chimgauer Alpen war neu und lohnenswert mit attraktiver Strasse entlang der Bergseen. Leider war nicht wirklich Badewetter und so kullerten die Kilometer recht schnell von Tacho und die Checkin Zeit war noch nicht erreicht bei Ankunft am Etappenziel. Zeit also für einen ‚kleinen‘ Kaiserschmarren und schon sind damit die Akkus für Morgen wieder vollgeladen. Und es bleibt noch Zeit um eine neue Velohose zu suchen nachdem die erste den Strapazen nachgab und plötzlich Lüftungslöcher an Stellen aufweist wo man sie nicht haben will.
Update: Sportladen ja, Bibshorts leider nein. Also landen wir grad sofort beim Aperol.
Sieht beim Aufstehen und auch in der Wetterapp nach schottischem Wettertag bestehend aus Dauerregen abwechseln mit leichtem Nieselregen aus. Doch noch während dem Morgenessen entscheidet es sich anderst und der Regnen hört auf. Also bleibt die Regenkluft erneut in der Tasche, was in den Anstiegen im schwühlwarmen feucht-drückenden Wetter sonst auch echt blöd wäre.
Zum Glück gehts heute mehr runter als rauf wobei es eigentlich dauernd entweder das eine oder andere macht und so gibts am Schluss doch ordentliche 650 Höhenmeter für eine so kurze Flachetappe. Wenn wir was wirklich gut können ist es Wetter! Und so finden wir auf dem Land den einzigen Biergarten mit dichtem Dach um 2 Minuten nach dem Absitzen dem heftigen Regen erneut zuzuschauen. Beim Espresso ist der Spuck dann pünktlich vorbei und wir können wieder ohne Regenschutz los. Mal noch leichtes Nieseln aber meist ganz trocken und es zeigt sich ab und zu sogar etwa blauer Himmel bei angenehmen Temperaturen, eigentlich ideales Velowetter.
Die Velowege führen uns heute auch durchs eine oder andere Naturschutzgebiet und so kommen auch ein Dutzend Gravelkilometer über den Tag zusammen.
In der Pension Unt‘ am See in Bernau trifft dann unsere Austriatourstrecke wieder die DACH-Erinnerungen und die gute Essensbeiz für heute ist darum auch schon von daher bekannt?.
Ruhetag. Heisst das Velo im Schuppen lassen und den Tag am Pool und im See verbringen (Jasmin). Oder die Chance nutzen um eine schnelle Runde ohne Gepäck zu drehen (Andreas) und noch mehr der schönen bayrischen Alpentäler reinzuziehen. Schnell bedeutet in diesem Fall fahren ohne viele Fotohalte… entsprechend mager das Video?. Ruhetag halt, auch beim Bloggen. Nur noch dieser gute (und für alle Normalos wohl auch überflüssige) Rat: Auch wenn die Körner aufgebraucht sind, widerstehe der Versuchung einen Schweizer Wurstsalat zu bestellen, ausser du wärst schon am Ende der Fahrt angekommen und hast keine steilen Anstiege mehr bei über 30°(Temp. nicht Neigung?) zu bewältigen. Isch nöd fein so szweitmal. ?