Nach einem tollen Frühstücksbüffet, das alle guten Vorsätze es nicht zu übertreiben sofort vergessen liess, gings dann zuerst mal tüchtig aufwärts, und das schon bei morgentlicher Mittagshitze, was einem nicht nur den Schweiss aus allen Poren treibt sondern einem auch nochmal vor Augen führt, warum man sich beim Buffet doch hätte beherschen sollen. Einmal oben auf dem Rücken der Jurakette dann umso schönere Radwege durch die typischen Jurahöhen mit Blick auf den früher bezwungenen Chasseral und dauernden sanftem Auf und Ab – eine richtige Geburtstagsausfahrt also. Nach erneutem Aufstieg von Le Locle rauf ins schweizerische Sibirien, auf die Hochebene von Brevin, wo es tatsächlich deutlich kälter war: 28°! Während wir uns in Brevin bei einem Teller Grilladen erholten (aus Respekt vor dem Beizer der sich an einem solch kalten Tag am Grill zusätzlich aufwärmte), fiel das Thermometer rasch auf unter 26° Grad (Sibirien eben) und der Himmel verdunkelte sich zusehends. Doch erst als wir einiges später im Val de Travers die Grenze überquerten (Ja man glaubt es kaum, aber unsere Tour de France ist jetzt tatsächlich in Frankreich angekommen) wurden wir kurz und heftig nass und verhagelt. Danach wurde es rasch wieder trocken und jetzt im Hotel angekommen können wir das Gewittergrollen und Wetterspektakel vom Balkon und Pool aus richtig geniessen.
Das Velo-‚Geburimenu‘:
Und das war das Töfli-Geburimenu (Zugegeben erwas abgekürzt – Hauptgang ‚Forelle‘-Bild feht)
(Und Spoiler : Aufgrund der Ferienauftaktverzögerungen ist as natürlich noch nicht das richtige Geburiessen – wir sind weiterhin auf dem Weg dahin.????)
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Durch das Herz des Schweizer Juras ging es heute. Noch nicht ganz bis Frankreich aber immerhin sprechen sie hier schon etwa so. Bei weit über 30° ging es in den Juratäler entlang zum Glück mit nur moderaten Steigungen. Die Täler liessen sich immer schön durch eine Klus mit wenig Höhenmetern wechseln, was in mir die Erinnerung an den Geographieunterricht in der Mittelstufe erinnerte, als uns das erste mal das mit den Juraketten und den Klusen (Hmmm – ist das wirklich die Mehrzahl von Klus?) verklickert wurde. Damit ist nun auch die letzte Vorvoretappe (0.3) mit dem TdF24-Track zusammenhängend verbunden, und in Anbetracht der Hitze ist es Dank der Vorvoretappe über den Chasseral ein leichtes im klimatisierten Hotelzimmer, der Versuchung da nochmals hochzustrampeln, zu widerstehen, selbst wenn die frühe Ankunft solches Nahe legen würde.
Tatsächlich hat es im 2. Anlauf nun geklappt und wir sind los und diesmal Richtung Westen und damit einen Schritt, bzw. die erste Etappe, weiter zu unserer Tour de France 24. Das e-Rollerli hält durch, auch wenn es wie heute dauernd rauf und runter geht und auch über 20% meistert es (knapp und mit leichter Tretunterstützung). Nach den klingenden Namen der Alpenpässe der letzten Tage sind heute eher namenlose Höhenmeter auf der Route gestanden. Immerhin Milchbuck und Mutschellen kennt man, aber wem sagt Vorstadt zw. Niederwil und Häggligen, Chellä zw. Hendschikon und Egliswil, der Schürberg zw. Seon und Gränichen oder der Rütihof rüber nach Muhen und dann die steile Wand schlechthin von Schöftland nach Uerkheim und zum Dessert noch über Mühlental Linden, etwas. So ging es bei sommerlicher Hitze über 8 Höger, mit total 1’200 Hm., deren Namen mir vor heute auch nichts sagten, sofern sie denn einen haben.
Und ich kann sagen, ich war mal wieder in der ‚Heimat‘ denn mit Zürch und mit Uerkheim haben wir grad beide Heimatorte durchquert, die da in meiner ID als Heimatort aufgeführt sind (wobei das mit Zürich nicht so eine Ausnahme ist, und Zürich ist wirklich keine Velostatt und das Durchkommen eher mühsam, da helfen die zahreich Baustellenumfahrungen auch nicht.) Und das gleiche gilt noch viel mehr für Jasmin den der Mittagshalt war heute in Dottikon bei Mam.
Der Teil ausserhalb Zürich und Limmattal war landschaftlich sehr toll, auch ohne Gletscher und Felsen (dafür mit Softeis!) und ohne das dauernde Motorradgedröhn der Alpenpässe. (Dabei blende ich den Lüfterlärm, der die Akkuladegeräte im Hotelzimmer veranstalten grad mal eben aus – soll ja ’nur‘ 6h dauern den Roller für morgen wieder voll zu kriegen, da brauchts wohl zum Einschlafen doch noch einen Talisker o.s.ä.).
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Die Ruhe wirkte und Jasmin scheint wieder Reisefit zu sein. Also startet heute die letzte Voretappe, die uns über den Flüela durch den Prättigauer Gegenwind in die schönen Weinberge der Bündner Herrschaft führt. Begleitet von chrosenden Gängen und springenden Ketten, die sich jedoch mit Multitool und Kettenöl weitgehend auskurieren liessen – schwarze Hände inbegriffen! Selbst der kleine Gang auf dem grossen Kettenblatt stand im giftigen Aufstieg zum Flüela Rüfi wieder zur Verfügung.
Das ’nice Shirt‘ vor mir wird mir fehlen, die Lust auf Talisker vermutlich etwas abnehmen (Insider).
Danke für die Begleitung über 9 Pässe, 305 km und 6’500 Hm.
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Alle die Veloshops in Bormio mit Stelvio- Shirts und den schönsten Bianchirädern und das Wissen das heute 2’200 zum Teil steile Hm auf uns warteten, schüchterte am Morgen schon etwas ein. Aber es ging dann eigentlich ganz gut los und die Hm purzelten fast schneller als die km auch wenn ein Bianchi nach dem andern an uns vorbei zog. Immerhin mussten wir (dieses mal) ja nicht ganz rauf zum Stelvio sondern konnten etwas früher über den Umbrail abbiegen. Auf der tollen kurvenreichen Abfahrt trafen wir mit Peter und Ursula zwei Bekannte von Rüfi, die noch im Aufstieg waren. Der Abfahrtsgenuss wurde nur leicht geschmälert vom Wissen das unten nur der nächste Aufstieg auf den Ofenpass wartete. Dieser hatte es dann auch so richtig in sich: Schon 1’300 Hm in den Beinen viele 10-11° Rampen und das bei unerträglich schwül-heissen Temperaturen. Das angesagte Gewitter liess sich zum Glück auf der ganzen Fahrt nicht blicken, obwohl es vielleicht Abkühlung gebracht hätte.
Am meisten Leid tut mir, dass ich unterwegs Rüfi sagte, dass seine Schaltung ja noch einen grossen Kranz übrig hat, auf den sich die Kette aber leider nicht bewegen liess. Sowas sagt man natürlich nicht, und schon gar nicht vor dem Gipfel – Sorry dafür – denn mit dem Wissen tut logischerweise grad jede Umdrehung natürlich doppelt weh.
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4 Pässe über 2’200 und 2’300 M.ü.M und trotzdem 1’000 Höhenmeter weniger auf dem Tacho als gestern. Eigentlich ein entspannter Tag würde nicht gestern noch etwas nachwirken und bestes Velowetter, nicht zu frisch, wir starten bei 15° und auch am Nachmittag in der Höhe nur um die 20°. Rund um Livigno sind wir bei weiten nicht die einzigen Gümmeler allerdings fast die Einzigen, die mit Gepäck beladen und nicht von einem Manschaftsauto begleitet werden, das vor der Abfahrt Windjacken und im Aufstieg Riegel reichen kann, … und wir sind logischerweise auch die Langsamsten – wenigstens solange es berauf geht. Runter hilft das viele Gewicht (ich spreche nicht vom Gepäck sondern von unseren Massnahmen um ja keinen Hungerast zu kriegen) mit allen, auch den Besten, mitzuhalten. Entsprechend früh ist heute Feierabend mit dem Stelvio-Birra von Bormio.
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Voretappe??? Ja, das sollen die Etappen sein, die aus bekannten Gründen, vor der eigentlich TdF24 kommen (Auch Profis bereiten sich ja oft an der Tour de Suisse auf die Tour de France vor). Diese Vortour absolviere ich mit Rüfi und da lockten bei den heissen Wetterprognosen möglichst hohe Alpenpässe. Dass es dafür eigentlich ordentlich Training in den Beinen braucht und die Sonne in der Höhe noch erbarmungloser runterbrennt haben wir gefliessentlich bei der Spontanplanung ignoriert. So wars am Schluss dann schon etwas ein Kampf ins Engadin rüber zu kommen zumal Lenzerheide und Julier zusammen doch über 2’400 Hm ergaben: Saisonrekord!!! Was an Sonne diesen Sommer bisher gefehlt hat haben wir jedenfalls heute in einer einzigen Tour kompensieren können.
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Leider heute doch kein Start Richtung Frankreich und auch keinen Velokilometer. Das Kopfweh leider eher schlimmer als besser geworden, daher ist weiterhin Ruhe für Jasmin angesagt. Das kaputte Bike vom Mech wurde in Windeseile wieder instand gestellt (ProShop Uster kann ich vorbehaltlos weiterempfehlen); damit darf es ab morgen wirklich auch Ruhe zuhause geben, wenn ich mit Rüfi einige Alpenpässe in Angriff nehme, solange bis sich Jasmin erholt hat. Um dann auch bereit für die TdF zu sein, anstatt Velo heute nochmals einen Akku mit einigen Höhenmeter leergefahren um die Reichweite des e-Rollers genauer abschätzen zu können.
Einmal 52 km mit ca. 400 Hm einmal ca. 49 km mit 600 Hm. Je ca. 2h/ Akku Fahrzeit…das sollte für anständige Flachetappen bis 100km hoffentlich dann ausreichen. (Und nein, diese Test-Tracks landen nicht in der Velobilanz ????).
Und ab morgen dann also wieder mit echten Livetracks durch die CH-Alpen (von wegen ‚TdF‘ ).
Wetteraussichten Top und wenn schon zuhause trainieren, dann bitte was Tolles von der Bucketlist. Der Chasseral steht da schon lange darauf und wäre sogar offizell im Weg nach Frankreich eingeplant gewesen, doch für den e-Roller sind solche Steigungen leider nichts, das gibt sonst ganz kurze Touren und ein Akku wäre innerhalb 1h leer. Passt also grad gut so mit dem zusätzlichen Einzeltrainingstag. Einfach mit dem Zug nach Neuchatel – einfach nur, wenn man in ZH nicht in den Falschen einsteigt und sich wundert, dass im Wagen 17 keinen Veloplatz 153 gibt… Aber anstatt unsicher zu werden denkt man selbstherrlich die SBB hätte wohl wieder Mist gebaut. Spätesten bei der Einfahrt in Bern ist klar: Es liegt an mir und nicht an der SBB. Also nochmals Umsteigen – sonst ist nichts mit Neuchatel. Mit 30′ Verspätung gehts dann direkt mit den Höhenmetern los. Durch eine wunderschöne Landschaft, über einsame Strässchen mit wenig Verkehr und durch die Mittagsglut am Jurasüdhang, wenigsten bis dann die Höhe etwas weniger Grad bereit hielt. Lange gab ich dem gestrigen Schnellfahrtag die Schuld für das zeitweise schleppende vorankommen, bis der Boardcomputer die Steigung anzeigte: Meist irgendwas zwischen 12 und 17 Grad. kein Wunder war fast auschliesslich der kleinste Gang zu Gange. Zum Glück erst auf der Abfahrt erneutes Pech, der Umwerfer streikte plötzlich und die leichten Berggänge waren nicht mehr zu gebrauchen. Darum wurde abgekürzt, ohne weitere Steigungen diretissima zurück nach Biel, wo es mit dem Zug zurück noch reichen könnte einen Notfallbesuch beim Mech. zu machen.
Das Update vom Mech: Leider nicht das Kabel: Im Lenker was gebrochen und es muss die Bremschalteinheit am Lenker ersetzt werden. Teuer, aber vermutlich morgen machbar. Also wohl auch morgen noch keine Etappe 1, dafür die Chance das e-Rollerlimit in km und Höhenmeter besser zu erforschen.
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Der Frust musste raus, in 4h (davon 2h im Vollschiff) alleine von Uster nach Chur, 26.5 km/h Durschnitt ist zwar noch lange nicht grad TdF Schnitt, aber immerhin etwas mehr als die Hälfte (und schneller als ein e-Roller). Kein Fotowetter aber das Pedalieren am Anschlag tat gut, wenn auch in die verkehrte Richtung für eine Tour de France – dafür mit Rückenwind, der mithalf die km schnell zu fressen. Und man ist ja lernfähig und egal ob Regen angesagt ist: fleissig eincrémen – was dazu führt, dass bei solchem Regen eine Mischung aus Salz und Sonnencreme in die Augen gewaschen wird, was leider teuflisch brennt. Auch das passierte nicht zum ersten mal und somit ist die eigene Lernfähigkeit evtl. doch nur Selbstüberschätzung?
Und ja, Jasmins Auge schwillt langsam ab, aus ‚blau‘ wird ‚dunkelviolette‘ (evtl. Erfrierung vom vielen Eis?) und der Roller will wohl schon bald wieder aus dem ‚Stall‘. Bis dahin wird halt alleine mit weiteren Voretappen trainiert.
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Kommentare deaktiviert für TdF24, Etappe 0.2 – Training im Vollschiff