Hier gibt es zum Abschluss die ganze Tour (ohne die endlosen Tracks) in Bildern und Clips, auch denen, die neben den Etappen entstanden sind und es darum nicht in die Abschnittsclips geschafft haben. Und wer die Details der Tour erkunden will, der findet hier alle Tracks fürs Erkunden in Google Earth: https://landplaninfo.ch/Bayerntour2024.kmz
Schlagwörter: BayernTour Category: Andreas, Jasmin |
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Zum Start gings (weil unser Motel günstige Preise aber kein Frühstück bot) ins Kaffee Bocher um für den Tag den ‚Tank‘ zu füllen. Dieser begann empfindlich kalt aber die Sonne kam immer wieder durch und hellte zuerst die Stimmung auf und wärmte dann langsam uns und die schöne Landschaft. Heute führte unsere Route an zahlreichen tollen Orten und Ausblicken vorbei und verlief praktisch ausschliesslich auf tollen Velowegen. Dass eine der beiden Gravelabschnitte gerade frisch und tief eingekiest war, war etwas Pech und forderte den Gleichgewichtssinn bei immer wieder wegrutschendem Vorderrad besonders, da wären etwas breitere Pneus für einmal von Vorteil gewesen.
Ansonsten brachten uns die mit den Schwalbe G-One Speed frisch beschlagenen Drahtesel zügig und wieder zuverlässig (Heute kein Bedarf nach neuen Schläuchen) voran und früher nach Hause als geplant (ab Schaffhausen mit dem direkten Zug bis Uster).
Damit ist unsere etwas grosszügigere Rundtour um den Bodensee von 715 km in 8 Tagen bei durchgehend trockenem, meist sonnigem und warmen Wetter (Gut umgeplant ist auch eine Kunst) zu ihrem Ende gekommen und unsere Fitness für die Velosaison 2024 ist auf Vordermann, bzw -frau gebracht.
Das Frühstück noch bei Nieselregen genossen trocknete es rechtzeitig zum Start ab. Und es blieb den ganzen Tag über trocken, auch wenn das Wetter zwischendurch bedrohlich dunkle Wolken vorbeischickte. Leider machte es das meistens mit Wind der von vorne kam und min. 10° zu kalt war. Das war aber nicht der Hauptgrund, dass wir fast nicht vom Fleck kamen. Es war wohl die verlixte 7. Etappe oder der Aloisius auf einer der Wolken strafte uns dafür, dass Etappe 7 nur durch Baden-Württemberg und gar nicht mehr durch Bayern führte: Schon in den ersten 10 km 2 Platten mit kaputten Pneus. Zum Glück hatten wir gestern noch das Ersatzmaterial aufgefüllt. Es gibt trotzdem angenehmeres als mit vom Fahren tiefgefrorenen Chlüpplis auch noch Pneuwechsel in Serie vorzunehmen. Die Bilanz nach vielen pannenfreien Velowochen einmal durch Ulm und 4 Schläuche und 2 Pneus ärmer, ulmglaublich!
Die Kälte, die Pannen, das eher notdürftige Mittagessen in der Fischerhütte und die unspecktaktulären Velostrecken (die wir selbsverschuldet haben, weil wir aufgrund der unsicheren Wetteraussichten ohne Umwege und ohne Gravelstrecken von A nach B routen wollten) ist diese Etappe 7 nichts fürs Langzeitgedächtnis.
Aber manchmal gehts halt auch mal einige Kilometer einfach nur ums weiterkommen, da sind so topfebene endlos lange gerade Velostrecken nicht das Verkehrteste…
Von Augsburg nach Westen durch den wunderschönen Naturpark Augsburg Westliche Wälder führte uns der Radweg auf dem Trasse der ehem. Weldenbahn, die recht lange mit konstanten kaum sichtbaren 2.5 % Steigung immer das Gefühl vermittelte, dass das doch schneller gehen müsste und irgend was nicht richtig rollt am Velo…die Belohnung kam dann nach dem Kulmulationspunkt mit langer rasanter Abfahrt.
So gings weiter immer wieder leicht zwischen gelben Rapsfeldern auf und ab. Unsere beiden Drahtesel Iltschi und Hatatitla rollen brav bis fast an den Silbersee, bis wir in Günzburg plötzlich an der Donau standen und es von da auf dem Donauradweg etliche Gravelkilometer durch die mit weissblühendem Bärlauch übersääten Auen ging.
Kurz vor dem Ziel in Ulm dann der erste Platten (Iltschi bockte) und wir wussten wiedermal warum wir das Flickzeugs die ganze Zeit auf allen Touren als Balast mit uns führten.
Der eigentlich angesagte Regen ging nicht mal als feuchte Luft durch und so verbuchen wir einen weiteren schönen und trockenen Frühlingstag. Mit dem Sprung über die Donau in Ulm sind wir nun auch offiziell schon nicht mehr in Bayern, die laufend seltener und immer kleiner werdenden Gasthöfe, meist ganz ohne Biergarten, liessen es uns schon länger vermuten, das da was anders wird im tiefen Schwabenland.
Olympiapark und Nyphenburg verlangsamten die Ausfahrt aus München merklich. Danach die unzähligen 1. Mai Sonntagsvelofahrer die den Veloweg Richtung Dachau genauso verstopfen wie sie die Biergärten überfüllten. Endlich dem Trubel nach unzähligen Stop and Go Aktionen entflohen und es ging über die Landörfer. Eines sieht davon aus wie das andere, in der Mitte der typische Kirchturm wie sie hier einfach alle Aussehen, dazu meist eine schöne Gastwirtschaft mit Biergarten – nur am 1. Mai sind die alle geschlossen. Schliesslich erbarmte sich in einem kleinem Dorf die Burschenschaft und ‚grillierte‘ für das 1. Mai Dorffest. Das Schnitzel lag wohl schon etwas länger auf dem Grill oder war es vielleicht doch ein Stück Lederhosen mit dem die Auswärtigen in unpassender Velokluft abgespeist wurden? Jedenfalls muss es wohl ein Gesetz gegeben haben, dass die Kirchtürme mindestens 2km auseinander stehen müssen, denn nach jedem Ort kam mit grösster Zuverlässigkeit das Schild 2 km bis zur nächsten Ortschaft.
Richtung Augsburg nahmen die offenen Gasthäuser dann wieder deutlich zu (Coupe sei Dank) und die Parkanlagen waren zunehmend überfüllt von ganzen Familienclans, die bei bestem Frühlingswetter ihre tollen 1. Mai Megapicnicks veranstalteten.