Es sind die sanften Hügel mit sattgrünen Wiesen und Weiden (so grün, weil fast komplett blütenfrei und intensivst bewirtschaftet), und den schwarzweissen Fribourgerkühen auf rund 600 bis 750 m.ü.M die unter anderem den bekannten Doppelrahm abgeben, der hier zu jedem Meringue gehört (Ihr merkt schon auf welches Dessert ich heute spekuliere), die so typisch für das Fribourgerland sind durch das wir heute ‚pedalten‘. Ja, richtig gelesen, WIR pedalten, denn zuerst muss man vom Laveaux am Genfersee ja erst mal auf die Höhe kommen und da führte der Radweg, von Vevey vorbei am Chaplinmuseum in Corsier, die stellenweise sehr steile alte Strasse hoch, was dem Rollerakku kräftig zusetzte und den Motor über die Leistungsgrenze belastete. Also kräftig Pedalen zur Unterstützung (das geht ja bei diesem Roller, der eigentlich eben doch ein E-Bike ist) bis eben diese Pedale, die offensichtlich doch nicht für solche Einsätze konzipiert ist, sich so lockert, dass sie plötzlich auf der Strasse liegt. Tja, da blieb dann nur noch die letzten Höhenmeter mit Schieben zu überwinden (es waren zum Glück nur noch die wirklich Allerletzten). Immerhin durfte ich heute vor diesen Anstiegen dem See entlang bei sehr angenehmen Temparaturen ausgiebig einfahren.
Kurz vor dem Ziel noch ein kurzer Zufallshalt an der Abbaye d’Hauterive, einem hübschen Plätzchen, das mit einem Glace dann auch den Treibstoff für den letzten Aufstieg des Tages lieferte.
Wie befreit man ein Roller und ein Velo aus dem Parkhaus? Was man sich, wenn man Freude daran hat, ja extrem kompliziert ausmalen kann? Man nimmt einfach den Fussgängerausgang mitten durchs Schopping Center, so einfach! Alles andere völlig vergebends in der Phantasie ausgemalt.
Die Fahrt entlang dem Radweg 1, ist eigentlich die Route Lac Léman, nur führt diese meist weg vom See durch (aus baukultureller und gartenarchtektonischer Sicht) im besten Fall zweifelhafte Einfamilienhausquartiere, manchmal durch hübsche alte Dorfkerne oder Entlang von Mauern und Hecken von geheimissvollen Bonzenvillen.
Dafür ein dauerndes auf und ab anstatt flach dem Ufer nach wie man es eigentlich erwarten würde. Das Wetter meinte es heute gut, vom Regen verschont und bei angenehmen Temperaturen haben wir Lausanne und damit den Unterschlupf bei Nonno und Nonna in Lausanne erreicht, inkl. Adlerbräu zum Apéro.
Damit ist aus der Toure de France heute wieder eine kleine Tour de Romandie geworden.
Nach einem ziemlich improvisierten Frühstück – die Ferienstellvertretung machte das vermutlich zum ersten mal – gleich mal zünftig bergauf, zwar nur 355 Hm aber bis zu 15% – da machts ja nichts, wenn das Frühstück nicht zu üppig ausfällt. Schon bald nach dem ersten Berg biegen wir dann auf die Route de Genève ein und wissen das wir das Ziel nicht mehr verfehlen (und die Strasse ohne uns viele Extrahöhenmeter einzuhandeln auch kaum mehr verlassen) können. Die Strasse führt durch eine tolle Juralandschaft, leider ist die Strasse recht stark befahren und das sog. Velostreifchen verdient den Namen nur abschnittsweise, so dass die Aufmerksamkeit heute sehr viel mehr auf dem Verkehr als auf der Umgebung liegt. Mit dem dauernden auf und ab sammeln sich doch über den Tag 1’150 Hm an und so werden auch die Akkus recht beansprucht. Es reicht am Schluss dann aber locker mit dem Strom bis auf den Bernina, meine ins Bernina, so heisst das Hotel in Genf. Das Schwierigste zum Schluss: Sage nie einem Velofahrer es gebe im Parkhaus dafür Extra Plätze – die Einfahrtsrampe war schnell gefunden – nur wohl nicht die für Velos und so mutierten wir rasch zum veritablen Verkehrshindernis bis wir uns über alle Regeln hinwegsetzten und ohne Tickets die Barrieren überwunden hatten. Ein gutes Abstellplätzchen haben wir rasch gefunden, wie wir da morgen wieder rauskommen ist noch eine offene Frage.
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Ein Poulet de Bresse in Bourg-en- Bresse, das musste einfach sein und war genauso fein wie erträumt. Ansonsten heute eine relativ flache unspektaktuläre Etappe im Zickzack über die kleinen, und kleinsten Landstrassen wieder hinein in den Jura, wo dann morgen wieder mehr Höhenmeter warten. Das Ganze bei Dauerschön und Heiss, wobei die trockenere Luft die Hitze sehr viel erträglicher machte, als mit der Gewitterschwüle der letzten Woche. Blöd nur, dass die einzige Dorfbeiz die am Montag nicht geschlossen hat, Betriebsferien macht. Also bleibts heute vermutlich bei einfachstem Znacht in der Sportsbar, das einzige ‚Lokal‘ das lokal nicht geschlossen ist und das immerhin Aufschnittplatte, Hotdog, Gaufres und Stengelglace führt. Braucht man mehr in einem Olympiasommer? – denn das läuft in der Bar natürlich auch. Nicht immer liegt halt grad eine grössere Stadt in der richtigen Distanz am Weg. Poncin versprach gescheites Hotel mit min. einem offenen Restaurant. Es ist aber halt wohl keine Gegend wohin die Leute in Massen in die Ferien fahren, sondern eine in der man selber Ferien braucht und darum alles verreist und im Sommer schliesst. Für die Daheimgebliebenen hat es dafür in der Nähe einen grossen Supermarkt – also haben wir kurzerhand auf Picnic am Fluss umgestellt. Natürlich beim Einkauf total unüberlegt ignoriert, dass das Beste für den momentanen Gelust nicht unbedingt das ist, was mich morgen federleicht über den Berg trägt… Na ja, es muss ja nur reichen um mit den beiden Roller-Akkus mitzuhalten, wir werden sehen…
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Die Tour heute war zu grossen Teilen bekanntes Terrain. Der Voie verte von Givry bis Clunny und auch etwas darüber hinaus sind wir auf früheren Touren schon gefahren, weil aber eine wunderschöne Strecke haben wir sie gerne wieder ins Programm aufgenommen. Blöd nur, wenn der freundliche Dorfpolizist partout darauf besteht, dass der kleine Elektroroller keinesfalls als e- Bike durchgehe und darum gar nicht auf den Voie verte fahren dürfe, das sei viel zu gefährlich und die Versicherung würde bei einem Unfall auch nicht zahlen, wenn wir nicht auf der Strasse fahren, und und und. Ist halt nicht einfach in Uniform zuzugeben, dass man grad keine Ahnung hat. Jedenfalls haben wir am Mittag nochmals kräftig recherchiert, um im Wiederholungsfall dem Gesetzeshüter auch die eigenen Bestimmungen auf Französisch unter die Nase halten zu können, denn wer so selbstsicher freundlich grinst, wird sich kaum von einer deutsprachigen TCS Seite mit den Auslandregeln für e-Roller bekehren lassen: (Circulation en trottinette électrique, rollers ou skateboard | Service-Public.fr) – Es ist also, so wie wir das Verstehen, nicht nur erlaubt, sondern geradezu Pflicht mit dem kleinen 25km/h Roller die Voie verte zu benutzen! Immerhin konnten wir so einige km rund um Clunny auf neuen Wegen erkunden. Wie langsam 25km/h übrigends wirklich sind, wird einem sofort klar, wenn einem immer wieder ein TGV mit über 300 km/h überholt.
Immer wieder was besonderes ist es auch, wenn der Radweg durch die alten Eisenbahntunnels führt.
Nach der hervorragenden Weinbegleitung zum ‚Zwischensprint‚ gestern, ging es heute auf die lockere Burgunderrunde – einerseits um trotz Ruhetag nicht aus der Übung zu kommen, andererseits um das Ausnüchtern zu unterstützen und den Restalkohol möglichst überall in den Lagen rauszuschwitzen, wo er entstanden war. Zu jedem Gang ein Tropfen Edles aus der Gegend gabs gestern und so las sich die Weinkarte und die Velowegschilder von heute fast identisch. Natürlich liessen wir es uns nicht nehmen auch wieder mal in Dennevy vorbeizufahren wo das ehemalige Pretto-Anwesen heute unter dem Namen Calme au Canal de Centre vom Schaffhauser Markus Brütsch betrieben wird. Schon etwas Seltsam wenn da nun Fremde im alten Garten herumwuseln…aber insgesamt erinnerte noch das meiste, das über den Kanal zu sehen war (mal abgesehen von der wehenden Schaffhauser Fahne) noch an die früheren Pretto-Zeiten.
In Beaunes dann ein klassisches Boeuf Bougignion mit einem feinen Glas Savigny-les- Beaunes – Das nach endlosen Rebbergen, mehr Burgund geht fast nicht.
Das uns der versprochene Sprutz Regenwasser erspaart blieb und das Fahren ohne Gepäck heute möglich war erhöht den Ruhetagswert enorm und tröstet auch leicht über den ersten Platten inmitten der besten Reblagen hinweg.
Eric Pras, 10 Jahre älter seit unserem letzten Besuch? Vielleicht, aber auch auch 10 Jahre besser – bis auf die Begrüssungspralinen, die sind noch identisch gut wie 2014 genauso wie der freundliche Chef-Kellner Frederic, der jedesmal verschmitzt grinsen muss, wenn er sieht, dass nichts von der Extrasauce übrig blieb, und der nun schon volle 41 Jahre im Maison Lameloise arbeitet! Chapeau!
Diese Bilder ohne den damit verbundenen Geschmack natürlich sinnlos – ausser für uns die dabei waren … so schmeckt 3 Sterne – Erinnerung! Das Schwitzen und die Schmerzen am Hintern haben sich definitiv mehr als gelohnt.
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Wie es gestern geendet hatte ging es heute fast den ganzen Tag während rund 90 km weiter: Nein, nicht mit Regen sondern auf den Voie Vert, bzw. auf ehemaligen Bahnstrecken, die nun als Radwege dienen. Eigentlich eine gute Sache, wären nicht alle paar hundert Meter tempolimitierende Schranken montiert, bei den man mit der Gepäckbreite wohl oder übel runterbremsen und runterschalten muss um danach mit erneutem Antritt wieder auf Tempo zu kommen. Für einmal also weder Anstiege noch Gegenwind, dafür Stop and Go-Training den ganzen Tag. Insgesamt aber ein eher lockerer Rollertag mitten durch die Bresse und der, je mehr wir Richtung Chalon kamen, an die alten Dennevyzeiten erinnerte. Das Fahren entlang dem Canal du Centre fühlte sich auch nach 10 Jahren seit dem letzten mal noch etwas wie das eigene Wohnzimmer an, inkl. all der Hausboote in den Schleussen gefüllt mit Deutschschweizern. Die nachmittaglichen Gewitter, die erneut angekündigt waren, grollten zwar links und rechts des Weges ab Chalon bedrohlich, verschonten uns heute aber. Mit Chagny haben wir (nach der Umplanerei zum Auftakt) das primäre TdF24 Ziel doch noch erreicht. Los von hier gehts dann erst am Sonntag wieder Richtung Schweiz, denn zuerst freuen wir uns nun auf einen kulinarischen Marathon bei Eric Pras im weltberühmten Maison Lameloise. (Denn diese Belohnung haben wir uns redlich erkurbelt).
Die Prognosen prophezeiten einen trockenen Morgen und dann einen nassen Nachmittag. Trotzdem konnten wir nicht früher starten, standen wir doch vor 8 am noch geschlossenem Frühstücksbuffet. Über Nacht hatte es schön abgekühlt und so machte das Losstrampeln durch den Jura richtig Spass. Vorbei an unzähligen Weiden Seen und Wälder und immer wieder schöne erholsame lange Abfahrten und ab zu ein Blick in eine Schlucht prägten die heutige Strecke. ‚Pech‘ beim Mittagshalt – Kein Gas in der Küche. Da blieb nur die kalte hausgemachte Forellenterrine zu nehmen, was sich jedoch sehr lohnte.
Die letzten ca. 20 km durften wir dann Eisenbahn spielen und den Radweg PLM (d.h. Paris-Lyon-Méditerranée und ja wir wundern uns auch das der hier vorbeiführen soll?) auf der ehemaligen Bahnstrecke von Ponte de Chatillon bis Perrigny abfahren, inkl Brücken, Gallerien und zahlreichen Tunnels, die uns wenigstens streckenweise auch Schutz von den inzwischen eingesetzten Fluten von oben boten. Auf der attraktiven ‚Bahn‘-Strecke fühlten wir uns fast mehr als Lokführer denn Velofahrer. Und geendet hat die Tour, Nomen et Omen, im Terminus beim Bahnhof, wo wir nun gemütlich trocknen können, bevor wir uns auf die Suche nach den lachenden Kühen von Lons-le-Saunier machen:
Nach einem tollen Frühstücksbüffet, das alle guten Vorsätze es nicht zu übertreiben sofort vergessen liess, gings dann zuerst mal tüchtig aufwärts, und das schon bei morgentlicher Mittagshitze, was einem nicht nur den Schweiss aus allen Poren treibt sondern einem auch nochmal vor Augen führt, warum man sich beim Buffet doch hätte beherschen sollen. Einmal oben auf dem Rücken der Jurakette dann umso schönere Radwege durch die typischen Jurahöhen mit Blick auf den früher bezwungenen Chasseral und dauernden sanftem Auf und Ab – eine richtige Geburtstagsausfahrt also. Nach erneutem Aufstieg von Le Locle rauf ins schweizerische Sibirien, auf die Hochebene von Brevin, wo es tatsächlich deutlich kälter war: 28°! Während wir uns in Brevin bei einem Teller Grilladen erholten (aus Respekt vor dem Beizer der sich an einem solch kalten Tag am Grill zusätzlich aufwärmte), fiel das Thermometer rasch auf unter 26° Grad (Sibirien eben) und der Himmel verdunkelte sich zusehends. Doch erst als wir einiges später im Val de Travers die Grenze überquerten (Ja man glaubt es kaum, aber unsere Tour de France ist jetzt tatsächlich in Frankreich angekommen) wurden wir kurz und heftig nass und verhagelt. Danach wurde es rasch wieder trocken und jetzt im Hotel angekommen können wir das Gewittergrollen und Wetterspektakel vom Balkon und Pool aus richtig geniessen.
Das Velo-‚Geburimenu‘:
Und das war das Töfli-Geburimenu (Zugegeben erwas abgekürzt – Hauptgang ‚Forelle‘-Bild feht)
(Und Spoiler : Aufgrund der Ferienauftaktverzögerungen ist as natürlich noch nicht das richtige Geburiessen – wir sind weiterhin auf dem Weg dahin.????)
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