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Hamburg relaxed – Tour de France closed.
Zuerst auf die Suche nach einem Velokarton für den Heimflug; Leider gibt’s einen solchen am Flughafen nicht. Zwar sagen alle: Fahrrad mitnehmen? Kein Problem, muss nur angemeldet werden. Wie man allerdings die zwingend notwendige Verpackung organisiert? Selber schauen. Na so schwer, kann das in einer Stadt die jeden Tag tausende Überseecontainer umgeschlagen werden wohl nicht werden. Aber ich werde erst in dritten Fahrradgeschäft fündig (Die packen extra noch ein neues Velo aus, damit ich den Karton kriegen kann – toll.)
Tja nach 3 Wochen ohne Rasierzeugs, Klamotten, die inzwischen den einen oder anderen Schmierfleck vom Rad abbekommen haben und mit grossem Karton unter dem Arm ernte ich bemitleidende Blicke beim Gang durch die Stadt, so als hätte ich meinen Notschlafplatz unterm Arm.??
Egal. Ich geniesse es trotzen mal zu Fuss durch die Stadt und von Beiz zu Beiz zu ziehen. Ich muss nirgends hin, habe Stühle anstatt Sattel am Hintern, und bei den regelmässigen Regenschauern gibt’s ein Bierchen oder Kaffee oder eine Weltreise durchs Miniaturwunderland (ohne Anstehen – wirklich ein Wunder), und das alles im trockenen.
Damit steht dem Heimflug wohl höchstens noch die Herausforderung der Abmontage der Pedalen, damit’s in den Karton passt, entgegen und wie ich alles Material an den Flughafen bringe, weiss ich auch noch nicht so recht,wirklich handlich ist die Schachtel auf dem Fahrrad ja nicht – Irgendwie wird’s gehen – wenn es dann auch sicher wieder komische Blicke zu ernten gibt. ????
Das war’s von meiner Tour de France. 2018, sie wird wohl nicht die letzte gewesen sein.
Tour de France – Etappe 19
Bremerhaven – Hamburg
Eine kurze Etappe die aber nochmals alles beinhaltete. Frühes Erwachen weil es ins Zimmer regnete. Die Freude, dass es bei der Abfahrt zwar trüb und kühl aber wenigstens trocken war, wieder miese Velowege an Verkehrsreichen Strassen, tolle Bäckerein für 1. Frühstück, 2. Frühstück und Mittagessen, sintflutartige Regenschauer mit Sturmböhen, Abschnitte mit tollen Radwegen durch schöne Laubwälder (war ganz ungewohnt nach solange Küstenfahren), Extrakilometer wegen Falschabbiegen, völlige verschlammte aufgeweichte glitschig sandige Naturstrassenabschnitte, die mit Rennrad praktisch nicht fahrbar waren, bis zum lauten Knall als der lädierte Pneu nach der Rutschpartie nachgab und so die hübschen gelben Pneustreifen doch noch ans Velo durften, tolle Zwischenabschnitte mit Rückenwind und Nobelasphalt und schliesslich ganz zum Schluss die letzte Fährfahrt rein nach Hamburg. Geschafft, über 2’500 km in 19 Etappen sind abgespuhlt. 2 Pneus, 4 Schläuche, ein Gepäckträger und eine Speiche mussten drann glauben. Nun muss ich mich noch darum kümmern, wie ich wieder nach Hause komme, wenn’s geht, bitte ohne alles auf dem Velo zurück fahren zu müssen ?.
Tour de France – Etappe 18
Norden – Bremerhaven
Tatsächlich: Heute ist mal Sommer, keine Regenhaut, Sonnenbrille und die Wasserflaschen leergenuckelt.
Alles was ich gestern über schlechte Radwege geschrieben habe, nehme ich heute wieder zurück. Ich habe überwiegend tolle Radewege gefunden, und bin nur selten auf Holperstrecken gelandet. Wäre toll die morgige Abschlussetappe nach Hamburg wäre wettermässig nochmals vergleichbar.
So fährt man hunderte km entlang dem Wattenmeer und sieht eigentlich immer nur an den Deich. Zwischendurch hochgestiegen, weiss man wie es wäre der Radweg wäre oben?.
Aber auch so es rollt, rollt, rollt vorbei an unzähligen Deichschafen (schmecken übrigends vorzüglich) und vorbei an genausoviel Elektrorentnerradler (die sich bei den ersten Sonnenstrahlen zeigen wie die Tagfalter).
Tour de France – Etappe 17
Groningen – Emden – Norden
Man achte auf den blauen Himmel bei den Bildern ???. Keine Ahnung warum ich gestern alles getrocknet habe, nach einer halben Stunde Fahrt war wieder alles Plitschnass.
Bei km 50 wagte ich es dann aus der Regenhaut zu schlüpfen und ca. ab km 100 wurde es plötzlich doch noch schön. Nun sitze ich also im friesischen Norden bei einem deutschen Bier in Strandkorb. Nördlicher als ‚Norden‘ wird es kaum mehr werden (müsste dann ja schon bald ‚Pol“ heissen?).
Nach sovielen Tagen weg von der Schweiz, muss ich mich erst mal wieder an den aggressiven allemannischen Autofahrstil gewöhnen. Plötzlich gilt man auf dem Rad nicht mehr als etwas normales sondern ist für viele Homo motoricus ein lästiges Hindernis. Radwege sind plötzlich nur noch Alibipfade und so steht man vor der Wahl im Schrittempo auf den sog. Radstreifen von Wurzelwelle zu Wurzelwelle zu hüpfen oder darauf zu pfeiffen beliebt sein zu wollen, Platz auf der Strasse zu beanspruchen und sich dem Ärger einiger Autofahrer auszusetzen. (Man kann’s ja als Anklimmatisierung an zu Hause verbuchen.)
Und zum Z’nacht muss heute sicher eines dieser Deichlämmer dran glauben…
Tour de France – Etappe 16
Callantsoog – Zurich (echt kein Witz) – Groningen
Das war wortwörtlich ein echt verschiffter Tag. Schon der erste Blick am Morgen ans Fenster machte so richtig Spass. Aber es ist gut gerollt, günstiger Wind, schnelle Beläge, mal kein Platten. Für einen Platten war die Deich-Schafs-Scheisse die lange Strecken die nassen Radwege im Übermass verzierte, schlicht zu weich. Apropos verzieren: Mit dem Spritzwasser gab’s ein herrlicher Überzug über Velo und mich, da kam es gerade gelegen, dass es zum Schluss nach einem Tag im Neselregen nochmals aus allen Kübeln goss, so roch ich bei der Ankunft im Hotel nicht mehr ganz wie ein Schafsbock (Hatte ich wenigstens das Gefühl). Unterwegs verlor ich die Lust noch an der Wasserflasche zu nuckeln und so in eine Beiz ging auch nicht. Da traf es sich ganz gut, dass der Montag=Wirtesonntag hier noch richtig ausgelebt wird und eh alle Restaurants am Weg zu hatten.
Mit dem Essen hatte ich echt auch kein Glück . Forderte ich das Glück gestern Abend noch selbstverschuldet mit dem Besuch von einer von aussen halb italienisch, halb türkisch anmutenden Touribeiz mit einer finsteren Brigade aus mind. 5! bärtigen Köchen die Aussahen als hätten sie gestern noch Gewehre in einem Wüstenkrieg anstatt Kochlöffel in den Händen gehabt (Und so haben sie übrigends auch gekocht) heraus. musste ich am Mittag einfach die erste und einzige Frittenbude, die geöffnet hatte, ansteuern und merkte: Es geht tatsächlich noch schlechter.
Zur Belohnung am Schluss ein Zimmer mit goldenen Armaturen (Da fliesst das Wasser natürlich viel angenehmer raus – und die goldbraune Sauce die runter lief kommt sicher so vom Hahnen?) und ein Heizradiator um alles bis morgen trocken zu kriegen (Das habe ich mir heute wirklich hart verdient).
Vielleicht hat Petrus ja noch ein Einsehen und macht mal wieder etwas Sommer? Sonst besorge ich mir dann doch noch neue Schuh- und Helmpariser.
Supplement: Erinnert sich noch wer an Regen oder schlechte Essen? – Ich, nach Talisker Sky und Highlandpark 12 auch nicht mehr – nach schottischem Wetter hilft Schottisches immer ?:
Tour de France – Etappe 15
Scheveningen – Dünen – Dünen – Dünen – Callantsoog
Ein paar Jahre ist es her seit dem letzten Besuch in Callantsoog. Heute also wieder hier und auch die Track Sammlung aus den Nordhollandferien sind nun mit dem anderen Revieren Schweiz, Burgund und Normandie verbunden.
Immer bewölkt, immer Wind, allerdings meist von der Seite, resp. je nach Wegslalom durch die Dünen auch mal von hinten und wieder von vorn, das heisst so kann man es aushalten. Die Küstendünenlandschaft besteht aus einem Park an den nächsten angrenzend. Hoch attraktive Velowege über 100 km (Der Hauptteil aber mit in Sand verlegten Klinkerbelägen oder Betonsteinen. So ‚durchmassiert‘ wie heute Abend war ich glaube ich noch nie. Auch wenn es kein Problem ist auf den tollen Wegen die kaum Schlaglöcher aufweisen, 30km/h zu drücken. Das dauernde Gerattere der Mini-Pavé geht irgenwann an Gelenke, Gesäss und dann auch an die Nerven.
Aber wegen der einmaligen Landschaft lohnt sich’s trotzdem.
Der Sonntag gehört hier eindeutig den Gümmelern. Nur die ganz angefressen (Oder die, die noch keine Arthrose haben, joggen durch die Dünen, fast allem anderen das sich bewegt dem klebt ein Rennrad am Füdli).
Und auch wenn der Livetrack was anderes behauptete: Kurz vor Schluss der Tour bin ich nicht durchs Meer gefahren (Bin eindeutig zuwenig heilig um das Wasser zu teilen oder darüber zu gehen). Da haben sie das letzte Mal Land gemacht und jetzt stehen da Dünen mit Radwegen und Biotopen als hätte die Natur gearbeitet. (Der Hollandfilm vom letzten Mal u.a. mit den Bildern der Sandaufschüttung, genau da wo ich heute durch’s Meer gefahren bin, gibt’s auch auf diesem Blog (Auch sonst ist im Film viel Flora und Fauna zu sehen, wozu mir dieses Mal einfach die Ausrüstung fehlt um es festzuhalten, da muss schon mal ein Highlander den Weg kreuzen damit auf dem Handy Foto was zu sehen ist.): http://lienis.landplaninfo.ch/?p=1564).
Tour de France – Etappe 14
Knokke-Heist – Brekens – Hoek van Holand – Scheveningen
Zugegeben bei einigen Kilometer haben Schiffsmotoren geholfen, bei andern habe ich aber auf den legendären Pave Strecken, auf die es mich unvermittelt 2mal für einige Km verschlagen hatte, mich und das Material im Grenzbereich getestet.? Die Holänder habend übrigends genauso drauf mit den Radwegen. Innerorts leider immer mit Klinker, Fast etwas Mini-Pave. Nur haben sie soviele Radwege und an jeder Kreuzung ein Dutzend Wegweiser, dass man am Schluss fast wieder Orientierungslos ist und dauernd der Griff zur Kartenapp dazugehört. Aber sogar damit verfranst man sich immer wieder mal. Solange die Himmelsrichtung etwa stimmt nicht so schlimm, vorwärts kommt man auf allen Fijtsepaden. Seit fast alle Holländer mit E-Bikes unterwegs sind kommt man darauf auch zügig und ohne allzuviele Überholmanöver vorwärts.
Die Radwege durch die holländischen Küstendünen gehören mit zum attraktivsten was man so fahren kann. Es blüht gerade wie die Heuwiesen in den Bergen auch wenn das meiste nicht sehr einheimisch aussieht wie Rosa rugosa, Nachtkerzen u.sw). Aber selbst die Radautobahnen neben den Schnellstrassen sind Top zum Vorwärts kommen. Heute dürfte ich dem kleinen Radkranz mal etwas Ferien gönnen (Das Trettlager ächzt inzwischen besorgniserregend wenn ich ihn bräuchte), Höhenmeter? Heute Fehlanzeige.
2 Schiffspassagen gehörten heute auch dazu. Die zweite artete zu einer regelrechten Rotterdammer Hafenbesichtigungstour aus (echt gigantisch was da künstlich angelegt wurde). Es dürften also für die Beine in Tat und Wahrheit etwa 20km weniger gewesen sein als das GPS angibt. (Habe mir im bequemen Sessel aber wenigstens vorgestellt es sei ein Trettboot?)
Auch die Fahrt über die Küstendämme sind sehr eindrücklich. Was die alles bauen um trocken zu bleiben ist unglaublich. Irgenwie verblassen vor diesen Dimensionen die paar Alpenlöcher, auf die wir so stolz sind ziemlich.
Wenn die von Le Havre hier in Rotterdam mal sehen könnten, wie man Radwege in Gigantoindustrieanlagen pflanzt, so dass es Spass macht durchzufahren. Da kommen einem sogar immer wieder Gümmeler entgegen.
Lastwagen verkehrten heute auch auf den Strassen keine – ausser einmal als wohl etwa 1’000 hupende LKW meinen Weg kreuzten. Wird wohl ne Demo gewesen sein. Oder der König der LKWs hat geheiratet?
Supplement: Mit Blick vom Tisch auf den Hafen mit der Fangflotte kann man doch nur Fisch bestellen… und das mit dem Sonnenuntergang hat jetzt doch auch noch funktioniert ? (inkl. Glenfiddich?)
Tour de France – Etappe 13
Calais – Dunkerque – Ostende – Knokke-Heist
Giro d’Italia oder Flandernrundfahrt?
Bevor es soweit war, musste ich zuerst mal Dunkerque hinter mich bringen. Am Freitagsmarkt an der Sonne gemütlich ein Kaffee schlürfen und ein Pain au Chocolat dazu, das hatte gepasst. Danch rein in die Stadt und mich elend verfranst. Irgendwann fand ich dann doch den richtigen Ausgang. Und ab da half auch wieder etwas Rückenwind. Und so wurde es nichts mehr mit dem letzten franz. Mittagessen. Schon vor 12:00 passierte ich die Grenze nach Belgien wo ich in der ersten Brasserie den auf der Karte aufgeführten Spaghetti Bolognese nicht wiederstehen konnte. Sicher waren sie kein Meisterwerk, aber nach so langer Pastaabstinenz doch irgenwie himmlisch.
Kaum über der Grenze begann ein komplett anderes Land. Nichts mehr von den franz. Versuchen mit dem einen ider anderen postmodernen Gemeindezentrum den verfallenden und leeren Geschäften Gegensteuer zu geben. Die ganzen 100km belgischer Sandstrand sind gesäumt von einer praktisch zusammenhängenden 10- Stöckig hoch gebauten Küstenbandstadt. Es scheint jeder Belgier hat Anrecht auf so eine Küstenwohnung am Strand mit Meerblick.
Die ganze Küste zudem erschlossen mit dem Küstentram und nur die Namen der Haltestellen erinnern an die früher wohl verschiedenen Ortschaften. Aber Velowege bauen können die Belgier wie niemand sonst. Man kann Belgien mit einem guten Dutzend Stops komplett durchqueren. Überall haben die Fietse vortritt und wärend die Franzosen überall Schwellen bauen um den Autoverkehr in den Dörfer zu verlangssmen machen es die Belgier mit Kein Vortritt oder Stop um die Velo- Autobahnen zu kreuzen.
Irgendwie habe ich im Laufe des Tages sogar das Gefühl bekommen die Belgier geben den Velos grundsätzlich immer Vortritt egal ob man von links oder rechts kommt.
Trotz viel Verkehr, zahlreichen Kreuzungen und Abbiegereien – so reibungslos und sicher vorwärts gekommen bin ich auf dem Velo noch nie, was auch dazu verführen kann einfach nach Gefühl drauflos zu halten, wenn man schon lange von der geplanten Küstenlinie abgekommen ist.
Entlang der Küstenblöcke à la Adria und der Strandriviera bei strahledem Sonnenschein, merklich anziehenden Touristenmassen und einem Gelati am Strand (das nach Spaghetti zum Z’mittag) fühlte sich alles schon etwas nach Giro D’Italia an.
Das muss jetzt so bleiben durch Holland denn Nachteil der Top Velowege
mit den hohen Tempi – wenn es dann doch mal rüttelt dann heftig – und so habe ich die Regen-Fuss- und Kopfschütze irgendwo unterwegs eingebüsst (quasi vom Sattel geschüttelt), aber wer brauht schon Regenschütze in Holland?
Supplement: Was sonst als Essensbilder… dürfte ja ja mein einziges Gelage in Belgien bleiben ?
Es musste also was belgisches sein (Hausgemachte Scampikroketten und belgisches Rindsfilet mit Fritten.) Und hat sich gelohnt! Den Namen des belgischen Biers zum Apero könnte ich mir genauso wenig merken wie die Namen derer die ich nicht probieren konnte, aber es war sehr gut!. Die Fritten etwa wie überall – (egal wer es erfinden hat) und der Espresso hält geschmacklich, was er von Auge verspricht – wer hätte denn damit gerechnet – guter Abschluss für ein Tag ‚Giro d’Italia‘.??